Die Ferien sind schon so nah. Erholung. Entspannung. Kopf abschalten. So geht es nicht nur uns, auch von Kindern höre ich immer öfter diese Assoziationen wenn wir über Ferien sprechen.
Der Schulalltag besteht also auch für die Jüngsten schon aus viel Fleiß, Aufmerksamkeit, Hausarbeit und manchmal auch Erschöpfung oder Überforderung.
Sollten Kinder daher auch in den Ferien lernen? Sollten sie nicht einfach auch mal Ruhe vom ganzen Schulstress haben?
Die Ferienzeit
Ferienzeit bedeutet entweder Urlaub oder Ausschlafen, viele Spiele und Unternehmungen, Zeit mit Freunden oder der Familie. Kinder können sich meist ihre Zeit einfach frei einteilen und in den Tag hineinleben. Ferienzeit heißt eine entspannte Zeit. Eine schöne Vorstellung.
Auch Eltern können die Ferienzeit mit der Familie genießen. Den ganzen Alltag als Familie erleben, auch das muss mal sein und tut gut. Gerade Schulangelegenheiten führen doch auch immer wieder mal zu Spannungen oder Konflikten zwischen Kindern und Eltern.
Warum kommt also dennoch immer wieder die Frage auf: Sollten die Kinder in den Ferien nicht trotzdem für die Schule lernen?
In erster Linie sollten die Ferien für Groß und Klein dafür genutzt werden, eine schöne Zeit miteinander zu verbringen. Kinder können Kinder sein und all ihre Energiereserven wieder auffüllen.
Dennoch muss all das natürlich nicht heißen, dass die Schule und alle aktuellen Themen und Inhalte gänzlich fern bleiben müssen. Natürlich kann auch in den Ferien gelernt werden. Aber dann auch den Ferien und der Ferienstimmung angemessen.
Lernen in den Ferien
Ich habe hierfür ein paar Kriterien nach meinem Empfinden aufgestellt, Lernen mit den Ferien zu vereinbaren:
- Lernen in der Natur. Gleich ob auf dem Balkon, auf der Decke auf einer Wiese oder bei einem Spaziergang. Gelernt werden kann überall, nur nicht am Schreibtisch. In der Schule lernen die
Kinder fast ausschließlich im Klassenraum am Tisch. Ein Ortswechsel kann demnach ein ganz anderes Lernklima mit sich bringen. Es entstehen Gespräche, neue Eindrücke und Perspektiven können
gewonnen werden.
- Lernen mit anderen Mitteln. Es muss auch nicht immer das Schulbuch oder das Schreibheft genutzt werden. Wie wäre es mit kreativen, neuen Lernmitteln? Vokabeln werden mit Alltagsgegenständen
und Post it´s gelernt, Malkreide wird zum Stift. Nutzen wir die Kreativität und Spielfreude der Kinder.
- Manchmal passt es, manchmal nicht. In der Schule sind Kinder an ihre Unterrichtszeiten gebunden. Wann was gelernt wird, ist also vorgeschrieben. Das ist sicherlich nicht schlecht und gibt
ihnen Struktur. Aber Abwechslung ist mitunter auch eine tolle Sache. Lernt manchmal morgens, mal abends oder vor dem Mittagessen. Findet gemeinsam raus, wann eure optimale Ferienlernzeit
ist.
- Vielfältige Lerninhalte. Werdet auch bei den Lerninhalten kreativ und sucht euch aus, was begeistert. Lest gemeinsam ein Buch, eine Zeitschrift oder einen Online Artikel zu einem bestimmten,
vor allem interessanten Thema. Auch ein Film kann eine tolle Gesprächsgrundlage bieten.
- Teilen macht Freude. Teilt euch das Lernen auf, wenn möglich. Es ist super, wenn auch Geschwister miteinander Lernen können. Das kann auch heißen, dass sie sich gegenseitig etwas erklären, wenn es auch nur eine Spielanleitung ist. Wichtig ist, Lernsituationen zu schaffen und diese dann noch so positiv wie nur möglich zu gestalten. Veranstaltet einen Kindernachmittag zu einem bestimmten Thema. Gibt ihnen ein paar Anregungen dazu und lasst sie sich kreativ damit auseinander setzen. Auch das heißt Lernen.
Lernen in den Ferien muss nicht immer sprödes Lesen, Schreiben oder Rechnen bedeuten. Lernen ist vielfältig und kann vielfältig genutzt werden.
Also auf geht´s.