Hier ist Kreativität gefragt! Denn genau die Vorschulzeit ist die Zeit, in der die Kinder einfach mehr wollen. Mehr Wissen, mehr Ideen, mehr Fragen und Antworten… In den Vorschulkursen, die wir in den Kitas durchführen, haben wir uns auf 5 Blöcke festgelegt, die wir gemeinsam mit den Kindern gestalten. Diese Blöcke orientieren sich an den folgenden Themen:
- Ich werde Schulkind. Was ändert sich?
- Zahlen und Buchstaben.
- Bewegung und Konzentration
- Gruppe und Selbstständigkeit
- Bald geht es los, was habe ich Neues gelernt?
So läuft die Vorschule bei uns ab...
In einem ersten Block machen wir zunächst eine Bestandsaufnahme. Was wissen die Kinder schon über das Schulleben? Was gehört in die Schule und was nicht? So können die Kinder einmal all ihre Eindrücke rauslassen und du kannst sehen, was bereits bekannt ist und was nicht. In den anderen Blöcken lernen wir die verschiedenen Welten kennen und freunden uns damit an. Es geht nicht darum, Lesen oder Schreiben zu lernen. Das gehört in die Schule und sollte auch erst da thematisiert werden. Jede/r Lehrer/in hat seine/ihre eigenen Methode, die Lerninhalte zu vermitteln. Wenn du deinem Kind bereits zu viel beibringst, dann kann das für dein Kind Nachteile haben. Denn deine Lern-Methode könnte eine andere sein, als die der Lehrerin/ des Lehrers. Wenn dein Kind schon zu Schulbeginn dadurch verwirrt wird oder überfordert ist, eine neue Lern-Methode zu verstehen, wäre das schade. Eine Wiederholung zum Schluss sollte es sowohl nach jeder „Stunde“ als auch am Ende der verschiedenen Blöcke geben. So kannst du schauen, was deinem Kind besonders gut gefallen hat, leicht fällt oder noch etwas schwerer ist.
Hier habt ihr 10 Ideen für die Vorschul-Arbeit zu Hause:
1. Das Spiel: Ich packe meine Schultasche.
Eine tolle Übung für Zwischendurch. Jeder kennt doch das Spiel „Ich packe meinen Koffer“. Wandelt das Spiel ab und überlegt, was alles in die Schultasche gehört. So könnt ihr neben einem Merkspiel noch gemeinsam darüber sprechen, was man eigentlich für die Schule benötigt und was nicht.
2. Was passt zur Schule und was nicht?
Stell deinem Kind Fragen über die Schule und vereinbart Zeichen für „Ja“ oder „Nein“. Das kann der Daumen nach oben oder nach unten sein, Bewegungen (hüpfen, ducken) oder andere kreative Ideen. Dann kommen die Fragen: Wird in der Schule gegessen? Eine Schulstunde dauert 30 Minuten? Schreiben wir mit Federn? So kommen die Kinder spielerisch ins Grübeln und merken sich immer mehr über die Schule.
3. Suchspiel: Wo befinden sich Buchstaben?
Ob zu Hause oder unterwegs. Sucht verschiedene Buchstaben und versucht sie zu benennen. Erkläre deinem Kind, dass Buchstaben nahezu überall zu finden sind und warum das so ist. Sie benennen uns die Umwelt, wie Straßennamen, Spielbeschriftungen oder unsere Getränke.
4. Zahlen und Buchstaben legen.
Sucht euch verschiedene Gegenstände (Zahnstocher, Toilettenpapierrollen, Pfeifenreiniger) und formt/legt daraus Buchstaben oder Zahlen. Schaut euch gemeinsam an, wie diese aussehen. Wie viele Striche hat ein H? Welche Striche sind länger oder kürzer? So lernen die Kinder die verschiedenen Merkmale der einzelnen Buchstaben oder Zahlen kennen und werden sie leichter schreiben können.
5. Schätzen.
Legt euch verschiedene Materialien parat und fangt an zu schätzen. Sind das mehr Bausteine oder mehr Perlen in den verschiedenen Gefäßen? So können sich die Kinder spielerisch an Mengen austesten und üben dazu das Zählen.
6. Schütteln.
Bewegung darf nie zu kurz kommen. Gerade nach Konzentrationsphasen ist es wichtig, den Körper auch wieder zu lockern und zu entspannen. Eine gute Möglichkeit hierfür ist es, sich einfach mal auszuschütteln. Alle Muskeln können entspannen, der Kopf wird frei und der Kreislauf kommt in Schwung. Dazu sorgt das Schütteln für einige Schmunzler und gute Laune.
7. Memory basteln.
Ein Memory ist eine tolle und vielseitige Lernmöglichkeit. Gestaltet ein eigenes Memory. Dafür bereitet ihr kleine Schnipsel vor auf die ihr die gleichen Symbole malt. Das können zwei rote Striche, eine Sonne oder auch ein Buchstabe sein. Hier wird die Feinmotorik, die Konzentration und natürlich auch die Merkfähigkeit gleichzeitig geübt.
8. Spinnennetz einrollen.
Hierfür braucht ihr mindestens 3 Mitspieler und eine sehr lange Schnur. Rollt dann die Schnur als Spinnennetz aus, d.h. einer startet und gibt die Schnur weiter an die nächste Person und die gibt sie wieder weiter. Haltet dabei die Schnur gut fest bis es ein großes Spinnennetz gibt. Anschließend rollt ihr die Schnur rückwärts wieder auf. Hier ist große Teamarbeit gefragt. Sprecht euch gut ab und konzentriert euch auf eure Bewegungen.
9. Schule spielen.
Auch hierfür machen mehrere Mitspieler noch mehr Spaß. Einer von euch spielt den Lehrer und der/die anderen sind die Schulkinder. Was gibt es für Aufgaben? Wie verhält sich der Lehrer. Probiert euch aus und lernt das Schulleben ganz praktisch kennen.
10. Übungen wiederholen.
Wiederholungen sind ganz wichtig, denn erst durch Wiederholungen lernen Kinder. Achte daher darauf, was deinem Kind noch schwer gefallen ist oder auch besonders Spaß bereitet hat. Geht das eine oder andere Thema nochmal an und überlegt euch weitere Spielideen, die zu den verschiedenen Themen passen.
Probiert euch aus, habt Spaß und freut euch gemeinsam auf die Schule. Das Lernen muss nicht starr und ernst sein. Ihr könnt auch beim Lernen Spaß haben und ganz kreative Möglichkeiten finden, wie du dein Kind spielerisch für die Schule vorbereiten kannst.